Ätherische Öle in der Yogapraxis

Daniela Werner • 16. Januar 2025

Ätherische Öle in der Yogapraxis:

Kraftvolle Unterstützung für Körper, Geist und Seele.

Was sind ätherische Öle?

Ätherische Öle sind hochkonzentrierte Pflanzenessenzen, die auf unser Unterbewusstsein wirken und von dort aus unser gesamtes Körper-Geist-Seele-System beeinflussen und wieder in Einklang bringen können.

 

Ätherische Öle können in die Gruppen synthetisch, naturidentisch und naturrein eingeteilt werden:

  • Synthetische Öle werden künstlich hergestellt, und beinhalten keine echten Pflanzenmoleküle.
  • Naturidentische Öle bestehen aus einzelnen Molekülen die zwar in der Natur vorkommen aber synthetisch hergestellt werden.
  • Naturreine Öle werden direkt aus der Pflanze gewonnen. Ihnen werden keine chemischen Substanzen hinzugefügt oder Inhaltstoffe entzogen.


Für eine Anwendung auf der Haut solltest du unbedingt nur 100% naturreine Öle verwenden!

Was bewirken ätherische Öle im Körper?

Über die Atemluft erreichen die Duftmoleküle das Riechzentrum im Gehirn und werden hier in ein elektrisches Signal umgewandelt und zum limbischen System weitergeleitet. Im limbischen System sind unsere Assoziationen, Emotionen und Gefühle verankert und können durch den duftenden Reiz aktiviert werden.

 

Düfte stimulieren auch die Ausschüttung wichtiger Neurotransmitter wie Serotonin, Dopamin usw. Diese Verknüpfung von Düften mit unserem Gehirn können wir uns zunutze machen, indem wir bestimmte Düfte mit positiven Eigenschaften koppeln.

 

So lässt sich beispielsweise ein bestimmter Duft mit einer beruhigenden Entspannungs- oder Atemtechnik kombinieren. Schnuppert man in einer späteren Stresssituation an dem Duft, wird die Erinnerung an den entspannten Zustand wach und hilft dabei, sich wieder zu beruhigen. So wird auf lange Sicht das Nervensystem trainiert und die psychische Resilienz gestärkt.


„Pflanzendüfte sind Musik für unsere Sinne.“

Sprichwort aus Persien

Ätherische Öle sicher anwenden:

Die sicherste Anwendung der ätherischen Öle ist das Verduften über einen Diffusor (Kaltvernebler). Auch das Aufträufeln auf einen Duftstein oder ein Wattepad hat sich in der Yoga-Praxis bewährt. 

Ein Verduften über eine Duftlampe wird hingegen nicht empfohlen, da durch das Erhitzen die wertvollen Öle zerstört werden, sich dadurch Giftstoffe freisetzen können und somit die gesundheitsfördernden Eigenschaften der ätherischen Öle zum größten Teil verloren gehen. 

 

Bei einer lokalen Anwendung auf der Haut z.B. an Hals, Nacken, Stirn, Schläfen, Brust, Unterleib, Arme, Beine und Fußsohlen, solltest du folgende Vorsichtsmaßnahmen beachten:


  1. Um allergische Reaktionen vorzubeugen, sollten ätherische Öle nur verdünnt mit einem Trägeröl auf der Haut aufgetragen werden. Hierfür eignen sich besonders: Mandelöl, Jojobaöl, Arganöl, Kokosöl, Traubenkernöl, Shea-Butter und Olivenöl. Teste am besten vorher auf Unterarm oder Ellbogen, wie deine Haut reagiert. Kleine Kinder, ältere Menschen und Schwangere sollten ätherischen Ölen nur nach einer Beratung durch einen erfahrenen Aromatherapeuten anwenden.

  2. Einige ätherische Öle enthalten aufgrund ihrer chemischen Struktur Verbindungen, welche die UV-Empfindlichkeit der Haut steigern. Nach dem Auftragen von ätherischen Ölen auf der Haut sollte aus diesem Grund direktes Sonnenlicht gemieden werden. Insbesondere Zitrusöle wie Limette, Mandarine, Orange, Zitrone und Grapefruit gehören zu dieser Gruppe, jedoch auch Bergamotte und Kreuzkümmel.

  3. Im Umgang mit ätherischen Ölen gilt der Grundsatz: Weniger ist mehr! Schon ein einziger Tropfen genügt!

Ätherische Öle in der Yogapraxis:

Während der Yogapraxis lassen sich ätherische Öle wunderbar unterstützend einsetzen. Je nach Öl kann hier eine beruhigende, erdende, zentrierende oder belebende Wirkung erzielt und somit die Asana-, Pranayama- und Meditationspraxis vertieft werden.


Du kannst hierfür während deiner Yogapraxis entweder einen Diffusor verwenden oder einen Tropfen ätherisches Öl auf einen Duftstein oder Wattepad aufträufeln, neben deine Matte legen und wenn es dir danach ist, daran riechen. 


Vor Beginn deiner Atemübung oder Meditation kannst du dir auch einen Tropfen ätherisches Öl verdünnt mit einem Trägeröl auf deine Handflächen geben, diese kurz aneinander reiben und dann mit Abstand vor dein Gesicht halten und den Duft des ätherischen Öls vorsichtig einatmen.


Zur Unterstützung deiner Yogapraxis eigenen sich z.B. folgende Öle:

 

  • Pranayama (Atemübungen): Pfefferminze 
  • Meditation: Lavendel, Bergamotte oder Weihrauch  
  • Tiefenentspannung: Sandelholz, Pfefferminz, Rose oder Weihrauch  
  • Aktive Yogapraxis: Orange, Grapefruit, Jasmin oder Eukalyptus  
  • Entspannende Yogapraxis (z. B. Yin Yoga): Sandelholz, Lavendel, Bergamotte oder Rose

Ätherische Öle zur Stressreduktion:

Ätherische Öle können auch bei Stress unterstützend wirken, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen. Bestimmte Düfte reduzieren Stress, lindern Ängste, fördern erholsamen Schlaf, hüllen sanft ein oder schenken Aufschwung in einem Stimmungstief.

 

Bei Stress ist es grundsätzlich sinnvoll, entspannende und beruhigende Düfte einzusetzen. Aber auch vitalisierende, stimmungsaufhellende Öle bieten sich an und erdende und sedierende Düfte unterstützen den Körper bei der Regeneration.

 

Geeignete Öle die entspannend und beruhigend auf das Nervensystem wirken sind unter anderem z.B. Benzoe, Bergamotte, Jasmin, römische Kamille, Lavendel, Mandarine, Majoran, Melisse, Muskatellersalbei, Narde, Neroli, Rose, Tonkabohne, Weichrauch oder Ylang-Ylang.

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