NEIN sagen und Grenzen setzen

Daniela Werner • 17. September 2025

NEIN sagen und Grenzen setzen – warum das so wichtig ist!

Hand aufs Herz: Wie oft sagst du JA, obwohl du eigentlich NEIN meinst?


Du wirst gefragt, ob du helfen bzw. eine zusätzliche Aufgabe übernehmen kannst oder zur Feier noch einen Kuchen beisteuerst – und schwupps bist du schon wieder am Limit. 😔

Dein Körper stöhnt auf, dein Kopf ist müde und trotzdem machst du weiter und übergehst deine Bedürfnisse. Kommt dir das bekannt vor?

Warum fällt uns NEIN sagen so schwer?

Viele von uns haben gelernt, dass ein NEIN unhöflich ist oder man dadurch egoistisch wirkt. 


Auch die Angst vor Ablehnung lässt uns zurückstecken. Wir wollen doch gemocht werden und fürchten, andere mit einem NEIN zu enttäuschen oder gar zu verletzen.


Wir scheuen Konflikte, das schlechte Gewissen und Schuldgefühle und sagen lieber JA, anstatt für uns einzustehen.


Oft spielen auch alte Glaubenssätze eine Rolle: „Sei brav. Sei hilfsbereit. Sei stark.“ – viele davon sitzen tief.


Und dann ist da noch unser Perfektionismus: Wir wollen alles schaffen, allen gerecht werden und bloß keine Schwäche zeigen....


Ein klares NEIN zu anderen
kann ein liebevolles JA zu dir selbst sein!

Warum Grenzen setzen so wichtig ist!

Gesunde Grenzen sind notwendig in all unseren Beziehungen: In der Partnerschaft, Familie, in Freundschaften und im Job. In manchen Beziehungen fällt es uns leicht Grenzen zu setzen, in anderen ist es umso schwerer diese klar zu kommunizieren.

Werden unsere Grenzen jedoch überschritten, engt uns dies ein, es lässt uns unwohl fühlen und verhindert, dass wir frei nach unseren Wünschen, Werten und Bedürfnissen leben.


Oft werden unsere Grenzen nicht nur von anderen sondern auch von uns selbst überschritten z.B. durch:

  • hohe Ansprüche an sich selbst (Hallo Perfektionismus!)
  • hinweggehen über die eigenen Leistungsgrenzen
  • Dinge, Ziele werden vorgenommen und nicht eingehalten 
  • eigene Bedürfnisse werden nicht geachtet oder die Bedürfnisse der anderen für wichtiger gehalten
  • Probleme der anderen werden zu den eigenen gemacht


Grenzen schaffen Klarheit für dich und dein Umfeld!
Sie helfen dir, die bestmögliche Situation
für ALLE Beteiligen zu erreichen.

Grenzen spüren und was Yoga damit zu tun hat

Erinnere dich an einen Moment wo deine Grenzen überschritten wurden und fühl mal rein:

  • Wo kannst du das in deinem Körper spüren und wie fühlt sich das an?
  • Welche Gefühle kommen dabei eventuell hoch?
  • Welche Symptome kannst du wahrnehmen? Anspannung, Kribbeln, Enge?


Dein Körper und deine Gefühle sind dein Alarmsystem, sie helfen dir, deine Grenzen zu erkennen!


Auch auf der Yogamatte werden dir deine Grenzen vielleicht ganz schnell klar: Es gibt Tage, da bist du stark und beweglich, und Tage, da ist dir eine Haltung einfach zu viel.

Wenn du lernst, genau dann auf deinen Körper zu hören, übst du Grenzen setzen in seiner reinsten Form.

Du entscheidest: Gehe ich tiefer in die Haltung oder bleibe ich dort, wo es sich gerade gut anfühlt?

Genau diese Selbstwahrnehmung kannst du mit in deinen Alltag nehmen!

Tipps, wie du leichter NEIN sagst:

  • Definiere deine Grenzen
    Schreib sie dir ggf. auf: Ich akzeptiere nicht mehr, dass…
  • Setze Prioritäten
    Wie wichtig ist dir die Person, die dich um einen Gefallen bittet?
  • Fordere Bedenkzeit ein
    Bevor du zu- oder absagst, denk in Ruhe darüber nach.
  • Biete Alternativen an
    z.B. Heute habe ich keine Zeit, aber morgen gerne.
  • Atme durch, bevor du antwortest
    Spüre kurz in dich hinein: Habe ich wirklich die Kraft und Lust dazu? Ist das, was ich zusage bzw. tun werde auch das Beste für MICH?
  • Formuliere klar, aber freundlich
    Ein NEIN muss nicht hart klingen und du musst dich dafür auch nicht rechtfertigen!
  • Starte klein
    Übe dein NEIN zuerst bei kleinen Dingen: „Nein, ich brauche keinen Nachschlag.“ Mit der Zeit wirst du sicherer, auch bei den großen Neins. NEIN sagen ist wie ein Muskel, den du trainieren musst!
  • Du hast das Recht dich umzuentscheiden
    Ist dir doch ein zu schnelles Ja rausgerutscht? Dann darfst du immer noch NEIN sagen!

Journaling-Impulse:

  • Was verbindest du mit dem Wort NEIN?
  • Wie nimmst du Menschen um dich herum wahr, die gut NEIN sagen und sich abgrenzen können?
  • In welchen Lebensbereichen oder Situationen fällt es dir schwer Grenzen zu setzen? Wo werden deine Grenzen überschritten?
  • Warum hast du das Gefühl, es allen recht machen zu müssen? Was hält dich davon ab NEIN zu sagen? Welche Ängste, Sorgen, Glaubenssätze stecken eventuell dahinter?
  • Wie fühlst du dich, wenn du NEIN sagst oder eine Bitte ablehnst?
  • Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte, wenn du NEIN sagst?
  • Was würdest du in Zukunft für dich gewinnen, wenn du NEIN sagen würdest? Welche Vorteile hätte es für dich und dein Gegenüber, wenn du deine Grenzen kennst, achtest und kommunizierst?

Fazit:

NEIN sagen heißt nicht, dass du andere weniger liebst oder egoistisch bist. Es heißt, dass du dich selbst ernst nimmst und genau das brauchst du, um in der Balance zu bleiben.


Sei dir sicher: Die Menschen die dich lieben und wertschätzen werden deine Grenzen nicht absichtlich überschreiten. Sie werden dich dafür feiern, dass du für dich selbst und deine Bedürfnisse einstehst!


Mach dir klar, dass du nicht für alle verantwortlich bist und schon gar nicht für deren Gefühle. Du bist nur für deine Gefühle und Bedürfnisse verantwortlich!

Sei es dir wert, deine Bedürfnisse zu achten! Erlaube dir, NEIN zu sagen und feiere dich dafür, wenn du es geschafft hast! 🥳


Ein NEIN zu anderen ist oft das wichtigste JA zu dir selbst! ❤

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